Der Burda-Konzern verleiht jährlich den Bambi als Medien- und Fernsehpreis in verschiedenen Kategorien. Der Preis für Integration geht dieses Jahr an den Deutsch-Rapper Bushido, der durch frauen- und schwulenfeindliche Texte und Äußerungen schon öfter aufgefallen war.
„Ein erfolgreiches Beispiel für Integration“
So begründet die Jury die Verleihung an den Rapper. Außerdem erobere er „mit seinem eindringlichen Sprechgesang und oft provokanten Texten“ die Charts. Dass sich diese Songtexte und seine Äußerungen auch gezielt gegen Schwule richten, scheint für die Verantwortlichen von Burda keine Rolle zu spielen.
2005 sang Bushido auf seinem Album „Staatsfeind Nr. 1“: „Ihr Tunten werdet vergast“, auch bezeichnete er Homosexualität in einem Zeitungsinterview als „nicht normal“ und setzte mit „Man sollte Schwule vergasen wie die Juden“ noch einen oben auf.
Wie sich Bushido dadurch „gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander“ einsetzt, wie es in der Begründung zur Preisverleihung weiter heißt, bleibt fragwürdig.
Schwulenfeindlichkeit und Gewaltverherrlichung
In seinem Song „Berlin“ heißt es beispielsweise: „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel.“ Diese Gewaltverherrlichung verdient keine Ehrung, sondern sollte stattdessen scharf verurteilt werden.
So sieht es zumindest der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) und äußert sich auf seiner Homepage folgendermaßen zur anstehenden Preisverleihung: „Wir erwarten von den Burda-Verantwortlichen eine deutliche Stellungnahme gegen die Gewalt verherrlichenden Tendenzen der Bushido-Inszenierungen.“ Die Entscheidung, Bushido den Bambi zu verleihen, wird dort als „krasser Missgriff“ bezeichnet.
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